Die Besucher sind Bestandteil der Kunst (2)

Eine Familie posiert in einem leeren Raum (Ryan Gander: The Invisible Pull) im Fridericianum, wo laut Katalog „das Herz der documenta schlagen soll“. Je mehr ich mich mit der documenta beschäftige, um so mehr sehe ich mich in der Ansicht bestätigt, dass erst die Besucher die Kunstwerke vollenden, und zwar immer genau dann, wenn sie weiterlesen…

Der Nichtstuer-Garten

Am Anfang waren es nur ein paar braune Haufen, an denen gewerkelt wurde. Der Bauzaun, der diese vor allzu kletterfreudigen Zeitgenossen schützen sollte, war vielleicht noch das Hübscheste dabei. Und doch machten die Erdhaufen neugierig. Dann kam die Elektrik, die Pflanzen und zum Schluss der rote Ring außen herum. Inzwischen sind es grüne Hügel, und weiterlesen…

Konsument oder Macher sein?

Schon wieder auf dem Rückweg zum Auto nach einem weiteren Kunstnachmittag spricht mich eine Dame an und fragt: „Entschuldigen Sie, darf ich Ihnen ein Geschenk machen?“ Ich stutze, schaue sie an. Sie wirkt nicht so, als ob sie mir danach doch etwas verkaufen wollte. Sie reicht mir eine weiße Streichholzschachtel, auf der die Worte „on“ weiterlesen…

Die Besucher sind Bestandteil der Kunst

Warum ich Kunstwerke fotografiere, werde ich oft gefragt. Dass mich die Interaktion der Menschen mit der Kunst interessiert, antworte ich. Aber wie bringt man die Interaktion in das Foto, ohne die Menschen befangen zu machen, indem man sie anspricht und bittet, eine Pose einzunehmen? weiterlesen…

The End of Summer (55)

Objekte hinter Glas, Blätter auf dem Boden — die Interaktion mit dem Betrachter ist geradezu unvermeidlich — halb versteckt hinter Wänden, Video- und Klanginstallationen … hier kommt alles zusammen, was man auf einer Kunstausstellung erwartet. Nimmt man die Besucher hinzu, wäre sogar die „Performance“ als Kunstform mit dabei. Es wirkt fast so als ob die weiterlesen…

Time/Bank (174)

Was wäre, wenn unser Geld nicht auf Gold, sondern auf Zeit basieren würde? Wenn Zeitaktien oder Zeitanleihen ausgegeben würden, statt einer künstlichen Währung, die nur einen abstrakten Wert hat? Was wäre, wenn wir nicht Geldscheine, sondern Waren und Dienste tauschen würden, ein Kilo Kartoffeln gegen 10 Minuten Hilfe am Computer? Julieta Aranda und Anton Vidokle weiterlesen…

Die Quadratur des Kreises (45)

Unmöglich, unlösbar, verrückt! Die Aufgabenstellung ist einfach und seit ca. 3500 Jahren bekannt, und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, dass man doch noch eine Lösung findet. Zumindest schien die Hoffnung 1882 dann endgültig begraben, als der deutsche Mathematiker Ferdinand von Lindemann beweisen konnte, dass sie unlösbar ist. Und dennoch hat Attila Csörgö es offenbar geschafft. weiterlesen…

Kunst im Kloster (81)

Vielleicht ist das ehemalige Kloster Breitenau in Guxhagen einer der wichtigsten documenta-Standorte in diesem Jahr. Alle teilnehmenden Künstler haben sich im Vorfeld ihrer Arbeiten mit dieser Gedenkstätte befasst, sie besucht und — so hoffte man — sich davon inspirieren lassen. Aber was macht einen einzelnen Standort zu so etwas Besonderem, dass selbst Individualisten, wie es weiterlesen…

Fremde Welten und ihre Zivilisationen

Es sind seltsame Gebilde, die Adrián Villar Rojas auf den Weinberg-Terrassen zeigt. Manche scheinen einfach nur geometrische Formen zu sein, andere sind reale Szenen, wenngleich ein wenig surrealistisch dargestellt. Bestenfalls könnte man sie „phantasievoll“ nennen, vielleicht aber auch psychotisch. Auf jeden Fall ist dieser Künstler von einem gewissen Schaffensdrang getrieben, denn die Weinbergterrassen sind voll weiterlesen…

A Self-Portrait as a Scrapped Shed (127)

Gegensätze wohin man blickt. Das ist auch wieder so ein Ding, auf das man zugeht und nichts versteht. Eine Hütte, zusammengestellt aus allem möglichen. „Schrott“ wäre vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Aber auf jeden Fall sind es lauter verschiedene komische Sachen, mit denen der Japaner Shinro Ohtake seine Hütte verziert hat, die er liebevoll weiterlesen…