Internet in Schweden (2)

Verschiedene SIM-Karten (Symbolbild)Nachdem ich im ersten Artikel ausführlich über die zu beachtenden technischen Bedingungen gesprochen habe, hier noch eine kleine Ergänzung.

Denn Schweden hat zum 1. August 2022 die Registrierungspflicht für Mobilfunkkarten (neue und bestehende) eingeführt. Daher musste ich im vergangenen Jahr dort meine persönlichen Daten hinterlegen. Da zudem auch mein vorheriger Anbieter „tre“ die Bereitstellung von Prepaidkarten komplett eingestellt hatte, geschah dies im Zusammenhang mit der Neubeschaffung gleich im Technik-Markt.

Leider waren wir aus familiären Gründen länger als erwartet nicht im Norden, so dass die damals gekaufte SIM-Karte inzwischen verfallen ist. Eine erneute Aufladung scheint also nicht mehr möglich, so dass eine neue beschafft werden musste. Das ist aufgrund der Meldepflicht nun für alle Anbieter, die ich online durchgeschaut habe, inzwischen mit der Angabe einer „Personnummer“ verbunden – die ich nach wie vor nicht habe. Damit würde wieder der Besuch im Technikmarkt vor Ort anfallen. Aber was, wenn es inzwischen noch weitere Hürden gibt, von denen ich nicht erfahren habe?

Also dachte ich mir, schaust halt mal, was Deutschland in der Zwischenzeit geschafft hat. Angeblich soll ja auch hierzulande die Digitalisierung endlich mal starten. Verschiedene Anbieter waren schnell gefunden, doch einige davon verbanden trotz der Suche nach „Prepaid“ ihr Angebot mit einem Vertrag. Ich wollte aber nicht ein oder zwei Jahre lang monatlich für Mobilfunkdaten bezahlen, ohne sie nutzen zu können. So entschied ich mich letztlich für das Angebot von Congstar namens Prepaid wie ich will. Durch das Verschieben der Regler zugunsten des Datenangebots zahle ich nun 15 € für 5 GB, dazu kommen 9,99 € als einmaliger Bereitstellungspreis – dachte ich. Letztlich waren es dann 9,99 € für die Bereitstellung plus 8 € für 3 GB. Da ich die Karte nicht aufgeladen hatte, standen mir nur die 10 € Anfangsguthaben zur Verfügung. Nach einigem Hin und Her mit dem Support hat das dann auch letztlich geklappt.

Das ist zwar deutlich teurer als die schwedische Karte, bei der ich etwas mehr als das doppelte für das sechsfache des Datenvolumens bezahlt habe, aber im Moment geht es halt nicht anders. Daran, dass das Internet in Deutschland deutlich teurer ist als in anderen Ländern, scheint sich immer noch nichts geändert zu haben.

Für uns als Touristen ist die Fair-Use-Regel des EU-Roamings allemal noch anwendbar. Sollten wir irgendwann mal für länger in Schweden wohnen, muss ohnehin eine andere Lösung gefunden werden. Immerhin soll Schweden ja bis 2025 alle Haushalte an Glasfaser angeschlossen haben. Mal sehen, ob das auch für Häuser abseits der Ballungszentren gilt.

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