Viel zu oft erlebe ich es, dass eine kurze Frage überlang beantwortet wird, man könnte fast sagen, episch. Meine Mutter hat meine Warum-Fragen leider nur selten so beantwortet. Auf reine Ja-Nein-Fragen gab es hingegen oft genug ausschweifende Erklärungen.
In solchen Situationen hat es oft den Anschein, dass der andere eigentlich gar nicht weiß, was er sagen soll. Aber um keine peinliche Gesprächspause entstehen zu lassen, redet er einfach drauf los („er oder sie“ natürlich, alle Geschlechter sind mitgemeint). „Laut gedacht“ wäre sicher ein passender Euphemismus.
Wie wohltuend wäre es, wenn die Antwort tatsächlich nur aus einem einzigen Wort bestünde?
Die Idee ist nicht von mir, sie stammt aus der Dr.-Who-Folge Die Schneemänner (Videoausschnitt auf YouTube), dort „Ein-Wort-Test“ genannt. Clara Oswald muss auf komplizierte Fragen von Vastra mit jeweils nur einem Wort antworten. Auf Claras Eingangsfrage „why?“, antwortet Vastra: „Truth is singular. Lies are words, words, words.“
In ähnlicher Form gibt es in „Jagd auf Roter Oktober“ die bekannte Szene Nur ein Ping. Auch wenn die Kürze dort der besonderen Kommunikationsform geschuldet war, finde ich sie gerade wegen der minimalistischen Form sehr passend.
Manchmal kriegt der Gesprächspartner im Laufe eines solchen Gesprächs (bei dem sich Sekunden oft wie Minuten anfühlen) die Kurve und es geht tatsächlich noch ein Sinn aus dem Gesagten hervor. Manchmal aber auch nicht, dann sind es – auch wenn es vielleicht keine Lügen sind – doch nur „words, words, words“.