Tulipa öffne dich!

Anordnung von Camera und Motiv bei der beschriebenen Zeitrafferaufnahme

Timelapse – Making of

Am Tag der Arbeit anderen beim Arbeiten zuzuschauen ist irgendwie ein verlockender Gedanke. Nun kann man es vielleicht nicht unbedingt „Arbeit“ nennen, wenn zwei Tulpen ihre Blüten öffnen, aber ob es ein Vergnügen ist, konnte ich ebenfalls nicht in Erfahrung bringen.

Für mich war es jedenfalls ein Vergnügen, an diesem kühlen aber sonnigen Vormittag meine Camera in den Garten zu stellen. Die spontane Idee entstand beim Blick aus dem Fenster, und da die Blütenkelche noch geschlossen waren und an dem Tag kein Regen auf dem Plan des Wetterdienstes stand, bot sich das einfach an.

Eine Zeitrafferaufnahme (engl. „time lapse“) besteht im Grunde aus einer Vielzahl von Aufnahmen eines Motivs, die in regelmäßigen Abständen gemacht werden. Idealerweise bewegt sich dabei das Motiv relativ zur Camera nicht. (Wenn die Camera dabei ebenfalls noch bewegt wird, nennt man es übrigens „hyperlapse“.) Diese zahlreichen Einzelaufnahmen werden anschließend zu einem Film zusammengebaut. Das ist im Grunde alles.

Meine Panasonic Lumix DMC-FZ1000 kann das schon „on board“, speichert aber auch alle Einzelbilder auf der Speicherkarte, so dass ich auch nachträglich noch eingreifen kann. Beispielsweise könnten einzelne Aufnahmen aus irgendwelchen Gründen unbrauchbar sein. Vielleicht wollte ein Vogel auf der Blüte landen, oder ein Windstoß bewegte diese zu stark, und das ist vielleicht nicht erwünscht. Dann kann ich diese Einzelaufnahmen einfach löschen und danach das Video neu erstellen lassen. Ein Bild aus mehreren Hundert – der Verlust dürfte zu verschmerzen sein.

Zeitraffer-Planung

Dabei geht es natürlich um die Frage, wie viele Bilder wir machen und in welchem zeitlichen Abstand diese erfolgen sollen. Entscheidend hierfür ist zum Einen die Dauer der Ereignisses. Wie lange braucht so eine Tulpe, um ihre Blüte zu öffnen? Ich wusste es nicht, also habe ich einfach mal 2 Stunden als Zeitrahmen angesetzt.

Die zweite Frage ist die Dauer des Videos, das später zusammengesetzt werden soll. Auch hier sind wir frei in der Festlegung, so dass ich mich einfach mal für 20 Sekunden entschieden habe.

Und die dritte Information, die wir haben müssen, ist die Anzahl der Bilder pro Sekunde im späteren Video. Diese beträgt üblicherweise 25 fps (engl. „frames per second“).

Jetzt fehlt nur noch ein wenig Mathematik. Ein Video von 20 Sekunden benötigt bei 25 Bildern pro Sekunde 20×25 = 500 Bilder. Diese 500 Bilder auf 7200 Sekunden (2 h x 60 min/h x 60 s/min) gestreckt ergeben 7200 s/500 Bilder = 14,4 Sekunden/Bild. Das ist natürlich nicht die Belichtungszeit, sondern das Intervall zwischen zwei Fotos. So genau müssen wir es natürlich nicht nehmen, also wähle ich 15 Sekunden für die Bildfolge, was bei 500 Fotos im Endeffekt 7500 Sekunden oder 125 Minuten Aufnahmedauer bedeuten. Damit kann ich leben.

Das Ergebnis

Leider haben sich die beiden Tulpen in den zwei Stunden nicht dazu bequemen können, mehr von sich preis zu geben. Bei Gelegenheit werde ich nochmal einen Versuch machen.

 

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