Geht’s noch?

Kartendaten © 2020 Google

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Ganz Germanien ist von Corona besetzt. Ganz Germanien? Nein! Einige kleine Dörfer leisten tapfer Widerstand gegen die Willkür der Obrigkeit, die uns einfach zu unserem Glück zwingen will, möglichst gesund zu bleiben. Unverschämtheit! Jeder hat das Recht auf seine eigene Infektion!

Was wie eine schlechte Kopie von Asterix wirkt, ist leider ziemlich real.  Glaubt man den Beiträgen in diversen sozialen Netzwerken, dann regen sich tatsächlich viele darüber auf, dass sie Abstand halten und Masken tragen sollen. Auch wenn diese Regeln nur zum Schutz der Bevölkerung da sind, wird offenbar aus Prinzip dagegen angekämpft. Das Problem dabei ist natürlich, dass man Viren nicht sehen, anfassen, schmecken oder riechen kann. Das alles könnte also tatsächlich erfunden sein.

Ich frage mich, ob es genauso wäre, wenn im Falle eines bestimmten Lebensmittels vor einer Vergiftung gewarnt würde. Würden dieselben Leute dann auch darauf bestehen, dass sie ein Recht auf Vergiftung hätten? Wie war das seinerzeit mit Rinderwahnsinn, Schweinepest und Vogelgrippe? Wie war es da um den Fleischkonsum bestellt?

Urlaub!

Warum erwähne ich das überhaupt im Zusammenhang mit einer Urlaubsreise? Ganz einfach: Die Frage, ob man dieses Jahr überhaupt in den Urlaub fahren kann, stellte sich tatsächlich fast bis zum letzten Moment. Gerade vor wenigen Tagen wurden die Beschränkungen deutlich gelockert. Schweden verschwand erst vor kurzem wieder von der Liste der nicht zu empfehlenden Reiseziele. Auch Dänemark hat das zwischenzeitliche Einreiseverbot wieder aufgehoben. Sonst wäre nur noch die teure und lang andauernde Fährüberfahrt von Travemünde nach Trelleborg geblieben.

Sollte man in diesen Zeiten wirklich in Urlaub fahren? Gegenfrage: Warum nicht? Es kommt auf die Umstände an. Denn zum einen verbringen wir zuhause einen Großteil der Zeit eben dort: Zuhause. Und im Ferienhaus ist es kaum anders, man will sich schließlich entspannen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind vielleicht in den Ballungszentren vorhanden, aber gerade die meiden wir weitgehend. Stockholm ist zwar durchaus einen Besuch wert, aber nicht jedes mal und nicht dauernd, und ganz besonders nicht zu Zeiten einer abklingenden Pandemie. Wenn wir also besagte Ballungszentren meiden und eh nur im Ferienhaus im Wald hocken, wo sollte es da ein Problem mit Corona geben? Einkaufen müssen wir hier wie dort, die Maske funktioniert in Schweden auch (im Gegensatz zur Warn-App), also wo ist das Problem?

Unser Ziel ist diesmal ein Ferienhaus in Småland, ein paar Kilometer südlich des Bolmen. Das lässt sich theoretisch sogar auf dem Landweg erreichen, es sind nur knapp 1000 km mit dem Auto. Mit einer kurzen Fährüberfahrt zwischen Fehmarn und Dänemark ist die Strecke etwa 180 km kürzer und man hat sogar eine längere Pause dabei. Die Zeit auf der Fähre kann man gut an Deck verbringen, wenn das Wetter es zulässt. Das ist mit Abstand am besten.

Auch die Interaktion an den Mautstationen gestaltet sich inzwischen berührungslos, da ich uns einen Bizz und einen BroPass beschafft habe. Der Bizz ist ein kleines Gerät, das an der Windschutzscheibe befestigt wird und sich mit den Mautstationen in Skandinavien drahtlos verständigt. Nebenbei hat es noch den Vorteil gelegentlicher Ermäßigungen. Der BroPass wiederum gilt nur für die Öresundbrücke und halbiert die Maut für jede Überfahrt. Das Prinzip dieser beiden Sparmöglichkeiten habe ich in diesem Beitrag näher beschrieben. Im Endeffekt fährt man dann einfach auf eine bestimmte Spur und bucht sich quasi im Vorbeifahren in das System ein. Auch das Checkin der Fähren in Puttgarden bzw. Rødby erfolgt auf diese Weise, es muss nur durch einen Fingertip auf dem Touch Screen die Bezahlart und das Ticket ausgewählt werden.

Abgesehen vom Packen sind die Vorbereitungen somit abgeschlossen. Mal sehen, wie die Fahrt und vor allem die Grenzübertritte ablaufen.

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