Früher hing in vielen Wohnungen ein Barometer. Ausgehend vom Standard-Luftdruck „1 bar“ = „1000 mbar“ wurde ein höherer Luftdruck als Hinweis auf schönes Wetter bezeichnet, während niedrigerer Luftdruck ein Indiz für Regen war. So einfach das Konzept war, so verbreitet war es, damals, als es noch kein Internet gab und die Wettervorhersage in Radio und Fernsehen mehr oder weniger auch nur der Glaskugel zu entstammen schienen.
Um unsere neue Wetterstation einzurichten, hatte ich nach der Information gesucht, in welcher Höhe über dem Meeresspiegel wir wohnen. Das ist notwendig, um den Luftdruck in Relation zu Wetterereignissen korrekt auszuwerten. Nun gibt Wikipedia zwar für Kassel eine Höhe an, aber dabei handelt es sich sicherlich um die Höhe der Fulda. Wenn man woanders wohnt, mag der Unterschied durchaus einige Höhenmeter betragen.
Bei der Suche stieß ich dann auf diese topografische Karte – völlig kostenlos. Und die gibt in der Tat an, dass Kassel Höhen zwischen 129 und 629 m über NHN (früher: „Höhe über N.N.“ – Normalnull, oder „Höhe ü.d.M.“ – über dem Meeresspiegel) hat. Es ist also schon hilfreich, genauer hinzuschauen.
Heute wird übrigens gemäß dem SI-Einheitensystem nicht mehr von Millibar gesprochen. Noch früher nannte man es übrigens „Atmosphären“ mit dem Einheitenzeichen „atm“, wohingegen ein höherer Druck als „Atü“ („Atmosphären-Überdruck) bezeichnet wurde. Heute gilt Pascal als SI-Einheit für den Druck, was allerdings andere Zahlenwerte zur Folge hätte. Daher findet man häufig hPa („Hekto-Pascal“ = 100 Pascal) als gängige Abkürzung. Das entspricht im Zahlenwert dem früheren Millibar, so dass man nicht umdenken muss.