Udine und Venzone

Heute stand ein Besuch in Udine auf dem Programm. Über die leider auch in Italien mautpflichtige A23 ist das vom Faaker See aus in etwa anderthalb Stunden zu schaffen. Allerdings kostet die streckenbezogene Maut im italienischen Teil 7,60 €, was zusätzlich zu unserer ohnehin für Österreich erforderlichen zeitbezogenen Vignette zu sehen und verhältnismäßig teuer ist (A: 10 Tage = 9 €). Die Mautkontrolle erfolgt durch die Ausgabe eines Zettels, der am Ende wieder eingelesen wird, woraus dann die Maut berechnet wird. Laut Navi ist damit auch eine „Section Control“ verbunden, so dass man die Höchstgeschwindigkeit auf der gesamten Autobahnstrecke, die auch in Italien 130 km/h beträgt, nicht überschreiten sollte — wenigstens im Durchschnitt (welchen das Navi freundlicherweise bereits ermittelt und anzeigt). Ein positiver Nebeneffekt der Maut ist allerdings auch ein absolut perfekter Zustand der Straße und deutlich weniger Verkehr als vergleichsweise in Deutschland.

Udine (nicht „Undine“, wie wir uns öfters versprochen hatten) hatte 2016 knapp 100.000 Einwohner und liegt ziemlich genau in der rechten oberen Ecke von Italien (Google Maps). Die Provinz heißt ebenfalls Udine, das Kennzeichen ist „UD“. Udine bietet diverse Sehenswürdigkeiten und verfügt über einen fast verkehrsfreien Altstadtkern, in dem man gut flanieren kann. Allerdings sollte bei einem Einkaufsbummel berücksichtigt werden, dass die „Siesta“ in Südeuropa durchaus nicht nur in Spanien üblich ist.

Udine-Altstadt

Udine-Altstadt

Der Verkehr in Norditalien

Dieser ist für einen Deutschen durchaus gewöhnungsbedürftig. Wer allerdings schon mal dort war, wird vieles wieder erkennen: Fremd, ungewohnt, aber doch irgendwie vertraut, nicht deutsch, aber europäisch — eben südeuropäisch. In Südfrankreich fühlt es sich ähnlich an, abgesehen von der Sprache natürlich. Zusammengefasst fahren offenbar alle Südeuropäer „wie die Henker“, aber ohne dem anderen ernsthaft nach dem Leben oder dem Blech zu trachten. Man fährt zügig, nutzt Chancen wo sie sich bieten, aber wenn es nicht geht, dann eben nicht. Verkehrsregeln sind — wie der Codex der Piraten — „eher Richtlinien“. Zügiges Vorankommen scheint das einzige, das zählt. Dauert es mal länger, wird die Hupe als wichtigstes Utensil eines Fahrzeugs erkennbar, was gleichermaßen die Nerven der ausländischen Fahrer strapazieren mag. Starke ebensolche sind zweifellos von Vorteil, ein gewisses „dickes Fell“ ebenfalls. Interessant ist, dass es trotz des ausländischen Kennzeichens keinerlei Problem ist, sich in diesen Verkehr einzufinden. Wer es schafft, in diesem Strudel mit zu schwimmen, wird weitgehend ohne Probleme sein Ziel erreichen. Wer sich allerdings nervös machen lässt, hat verloren.

Von den Sehenswürdigkeiten haben wir keineswegs alle abarbeiten können. Die Loggia del Lionello mit ihren rosa-weißen Bodenfliesen ist schon für sich eine Sehenswürdigkeit, davor steht noch irgend so ein altes Haus, das gerade teilweise renoviert wird ;-)

Italienisches Eis

Das ist super, das kennen wir ja bereits seit vielen Jahren auch in Deutschland. Aber in Italien ist es anscheinend noch einen Tick besser. Jedenfalls war das unser Eindruck nach einem kurzen Stopp, der ursprünglich nur der Entleerung dienen sollte.

Während des Bummels durch die Altstadt von Udine fanden wir durch Zufall dann auch die Touristinformation, wo uns unter anderem ein Besuch in Venzone empfohlen wurde. Diese nur wenige Kilometer nördlich (ebenfalls in der Provinz Udine) gelegene Burganlage ist bewohnt, aber auch touristisch erschlossen. Laut Wikipedia wird die Ansiedlung erstmals 500 n. Chr. erwähnt. Die Burgmauer wurde dann 1258 errichtet.