Die kleinen Wellen platschen ans Ufer, während ich auf der Promenade am Pier 51 sitze. Der Verkehrslärm hinter mir erscheint zeitweilig unnatürlich laut. Eine Gruppe Jugendlicher, dem Klang der Sprache nach sind es Spanier, bittet mich darum, mit ihrem Smartphone ein Foto von ihnen mit der untergehenden Sonne im Hintergrund zu machen. Natürlich sind ihre Gesichter schwarz und sie schaffen es nicht, den eingebauten Mini-Blitz zu aktivieren. Nach einigen Versuchen klappt es aber doch mit der Automatik und sie ziehen fröhlich ihres Weges.
Mehr und mehr Leute sammeln sich nun hier, und es scheint, als ob dieses Ufer kein Geheimtipp mehr wäre. Kein Wunder, wer hier wohnt, kennt die Gegend, und der Maschsee mit dem Maschpark nebenan kann durchaus als Naherholungsgebiet bezeichnet werden. Die Sonne gibt sich mal wieder alle Mühe. Erst hellorange, zuletzt dann dunkelrot strahlt sie knapp über den Baumwipfeln des gegenüberliegenden Ufers. Noch ist sie nicht weg, es scheint, als ob sie sich auch nicht trennen könnte von dieser wunderschönen Stimmung. Doch eine kühle Brise weht von der See her und die Leute überlegen es sich anders.
Eine junge Asiatin erscheint auf der Terrasse. Auch sie hat eine Camera und versucht die Sonne festzuhalten. Kurz darauf holt sie ihre Mutter heraus und versucht das gleiche wie die Jungs zuvor. Sie schauen sich das Foto an und wenngleich ich kein Wort verstehe, scheint ihre Mimik Zufriedenheit auszustrahlen.
Spanier, Asiatinnen, und ich als Deutscher … vielleicht sind wir am Ende doch gar nicht so verschieden. In unseren Ansichten, unseren Wünschen und Hoffnungen gleichen wir uns vielleicht viel mehr, als wir uns unterscheiden. „Wer weiß, eines Tages …“ (1)
(1) Der Trekkie weiß natürlich, wen ich hier mal wieder zitiert habe :-)