This is the End!

Heute ist der letzte Tag der dOCUMENTA(13) und schon in den letzten Wochen machte sich eine gewisse Torschlusspanik breit: Die Warteschlangen wurden immer länger.

Hundert Tage Kunst in Kassel gehen wieder einmal zu Ende, die KVG zieht eine positive Bilanz, und auch die documenta selbst hatte laut Pressemeldungen bereits zur Halbzeit Ende Juli einen Besucherrekord zu verzeichnen. Gerade eben geht die Nachricht ein, dass es letztlich dann 860.000 Besucher waren!

Arbeiten von mehr als 300 Künstlern und anderen Teilnehmern an gut 60 Ausstellungsorten in Kassel und an den Außenstandorten Kabul/Kairo-Alexandria/Banff wurden präsentiert. Die Besucherzahl stieg um mehr als 110.000, das entspricht einem Anstieg von 14% gegenüber der letzen documenta.

Auch die Vielleicht Vermittlung und Andere Programme sowie das dOCUMENTA (13) Filmprogramm konnten gerade in den Schlusswochen noch einmal bis auf den letzten Platz besetzte Säle verbuchen. Das Vermittlungsprogramm wird an diesem Sonntag mit fast 10.000 Rundgängen, begleitet von Weltgewandten Begleiterinnen und Begleitern, abschließen und damit einen Anstieg von fast 20% gegenüber 2007 notieren.

Zum ersten Mal in diesem Jahr hat die documenta ihren Standort während der Ausstellungszeit erweitert und zeitgleich eine Ausstellung in Kabul veranstaltet. Vom 20. Juni bis zum 19. Juli haben über 27.000 Menschen die Ausstellung der dOCUMENTA (13) in den Bagh-e-Babur-Gärten und dem Queenspalace besucht.

Besucherumfragen und Kartenverkauf zeigen einige Änderungen im Besucherverhalten: Fast ein Drittel der Besucher der documenta ist nunmehr unter 30, die durchschnittliche Besuchszeit ist auf 3 Tage gestiegen. Weiterhin ist die Zahl der verkauften Dauerkarten um 112% auf 12.500 gestiegen.

Während der Ausstellungszeit waren noch 12.500 akkreditierte Medienvertreter/innen anwesend sowie 5.300 Fachbesucher/innen, die zur Vorbesichtigung am 7. und 8. Juni 2012 nach Kassel kamen.

Heute sind letztmalig einige Aktionen geplant, die im Kalender verzeichnet sind, darunter eine Reihe von interessanten dTOURS-Führungen, insbesondere die bereits von uns erwähnte letzte Ausdauerführung.

Ausdauer hat es auch uns abverlangt, die wir unermüdlich unterwegs waren, um Ihnen die Schönheiten der modernen Kunst nahezubringen. Dass dabei auch mal kritische Artikel waren, mögen Sie uns hoffentlich verzeihen. So ist die Kunst nun mal, polarisierend und zum Nachdenken anregend. Sicher haben sich die Besucher der documenta 6 vor 35 Jahren auch schon gefragt, was denn das Laserscape (Foto) von Horst Baumann für einen Sinn haben soll. Doch inzwischen fragt wohl kaum noch jemand nach dem Sinn, sondern vielmehr danach, wann es denn endlich mal wieder leuchtet. So sind inzwischen einige Kunstwerke Bestandteil von Kassel geworden, die wir in unserem täglichen Leben kaum noch als solche wahrnehmen.

Die Nordhessen-Rundschau wird aber auch nach dem Ende der dOCUMENTA(13) die nordhessische Kunstszene nicht in der Versenkung verschwinden lassen. Als erstes werden wir schauend und wundernd durch die Stadt ziehen und alles, was die früheren Künstler „hinterlassen“ haben, für Sie … nein, keine Angst, nur auflisten und ablichten. Und wer weiß, vielleicht befinden sich auch Kunstwerke darunter, die selbst für unsere Landsleute noch eine Überraschung darstellen?

Am schönsten aber ist vielleicht der letzte Eintrag im documenta-Kalender. Heute Abend um 20 Uhr, also pünktlich zur endgültigen Schließung der d13, findet auf dem Fridericianum eine letzte Performance statt. Und sie trägt einen wunderschön passenden Titel:

SHUT UP :-)

Kommentar verfassen