„Widerstand ist zwecklos!“ — Wer kennt ihn nicht, den legendären Spruch der Borg aus Star Trek, wenn sie mal wieder jemanden assimilieren wollen, oder einfach gleich eine ganze Kultur. MOON Kyungwon und JEON Joonho gehen mit ihren Protagonisten etwas zurückhaltender um. In ihrem documenta-Projekt stellen sie Methoden vor, den menschlichen Körper gezielt aufzuwerten, indem sie wie die Borg den Körper um technische Bauteile ergänzen.
Das Szenario beschreibt eine postapokalyptische Welt, in der die Menschheit beinahe vollständig ausgelöscht wurde. Man ist gezwungen, die grundlegendsten Überzeugungen, auf die bisher vertraut wurde, zu hinterfragen. Der Blick zurück aus einer noch ferneren Zukunft beleuchtet die aus dieser Sicht vergangenen Anstrengungen, mit Ideenreichtum und Kreativität das Überleben der Menschheit zu gewährleisten, wobei der teilweise Verlust der Menschlichkeit nolens volens in Kauf genommen wird. In einem Teil des Videos wird zum Beispiel dargestellt, wie durch ein Implantat Körperflüssigkeiten aufgefangen, gefiltert und dem Organismus als „Frischwasser“ erneut zugeführt werden können.
Diese „Retrospektive aus der Zukunft“ wird in drei verschiedenen Formen präsentiert: Als Film, als Installation und als Buchveröffentlichung. So können Fachleute aus verschiedenen Bereichen eingehende Gespräche über heutige Praktiken führen und Visionen für morgen skizzieren.
Die Installation „Voice of Metanoia“ mit Beiträgen von takram, MVRDV, KUHO, Toyo Ito, Kosuke Tsumara, Chung Sangmoon und Jeong Jaeseung zeigt im Detail die Gerätschaften in Form einer heutzutage typischen Produktpräsentation. Das Buch stellt die Frage, was die Zukunft heute für uns bereithält, wenn alles — vom Klima und der Umwelt über gesellschaftliche und wirtschaftliche Systeme, Staaten und Religionen bis hin zur künstlerischen Praxis — in rasantem Wandel begriffen ist.
Quellenhinweis: Texte teilweise aus dem Katalog.