Verblüffende Erkenntnis

Es ist schon einigermaßen verblüffend (um nicht zu sagen: frustrierend), wenn man erfährt, dass die geniale Idee, die man selbst zu haben glaubte, in Wirklichkeit schon über 100 Jahre alt ist. Aber sei’s drum, dem Erfinder sei zugestanden, dass er schneller war als ich, und mir mag die Entschuldigung gewährt werden, dass ich davon einfach nichts wusste. Schließlich bin ich ja bekennender Kunstbanause.

Es geht um meine Aussagen wie „Die Besucher sind Bestandteil der Kunst“, die ich in den letzten Tagen und Wochen immer wieder in meine Artikel eingebaut habe. Ich kam irgendwann während der Beschäftigung mit dem Thema „Kunst“ im Allgemeinen und der documenta im Besonderen zu dem Schluss, dass es die Interaktion der Besucher mit den Kunstwerken ist, die mich besonders interessiert. Ja vielleicht sogar als einziges interessiert. Schon länger fotografiere ich die Kunstwerke fast nur noch mit den Menschen dabei. Und ich suche aus allen meinen Fotos möglichst die heraus, in denen die Menschen auf besondere Weise agieren.

Nun habe ich erfahren, dass nicht ich der Erfinder dieser Philosophie bin, sondern Marcel Duchamp, und dass dieser bereits 1910 auf diese Idee kam.

Ehre, wem Ehre gebührt.

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