„In die Röhre schauen“ ist nicht gerade eine Empfehlung, die man einem Freund geben möchte. Im wahrsten Sinne kann man das aber bei Gabriel Lesters Röhre tun, und sogar noch mehr: Man kann hindurchgehen.
Was das nun soll, ist mir mal wieder nicht klargeworden. Außer dass es eine nette Erfahrung ist, in der Mitte der gebogenen Röhre fast im Dunkeln zu stehen und die Menschen als Schattengestalten wahrzunehmen. Auch die Akustik hat ihre Besonderheiten, wer spricht, wirkt manchmal besonders laut. Aber sonst?
Das documenta-Begleitbuch spricht von einer vorübergehenden Unterbrechung von Zeit und Raum, von einem fotografischen Bildausschnittsucher. Na ja. Besonders das letztere scheint mir recht weit hergeholt, aber vielleicht bin ich bezüglich der Fotografie auch einfach nur zu sehr Realist.
Auf jeden Fall sollte man sich einen Besuch gönnen, zumal vor den Eingängen kein rotbehalsbandeter Torwächter steht und die Tickets kontrolliert.
In die Röhre schauen für lau. Warum nicht?
Geo: N51.30248, E9.48829