Abschied – oder doch nicht?

Freitag ist doof. Eigentlich ist es der letzte Tag vor der Abreise, man könnte alles nochmal genießen. Aber irgendwie stellt sich immer so eine Melancholie ein, die ich nicht abschalten kann. Doch diesmal ist es kein Abschied für immer.

Packen, sortieren, überlegen – was bleibt hier, was muss mit? Diesmal ist alles anders, denn wir werden nicht hier abreisen und (wie bisher) nie wieder kommen. Im Gegenteil, diesmal kommen wir auf alle Fälle wieder. Damit kann durchaus das eine oder andere hier bleiben, schlimmstenfalls auch der leere Bierkasten, aber keine verderblichen Lebensmittel.

Auch eine andere Überlegung mag eine Rolle spielen: Die Datenmenge unserer Internetverbindung hat noch ziemlich viel übrig, also darf ruhig am letzten Abend nochmal Youtube aufgerufen werden. Doch diese Verbindung ist ausgesprochen instabil. Kaum dass ein paar Takte gespielt sind, wird die Musik wieder unterbrochen und es gibt eine längere Pause. Dabei ist das Datenvolumen noch keineswegs aufgebraucht, und auch die Geschwindigkeit sollte ausreichend sein, war sie es tagsüber ja schließlich auch. Also muss langfristig doch eine Glasfaserverbindung her. Nicht wegen YouTube, aber weil solche Ausfälle beim Arbeiten ausgesprochen unerwünscht wären.

Der letzte Abend. Ja, eigentlich ist es nicht der letzte, nie wieder, aber eigentlich doch, bis auf weiteres. Verrückt, was einem so durch den Kopf geht. Auch eine neue Route wurde diskutiert, über Dänemark, Jütland hoch, dann Aarhus, Djursland, grob an unserem alten Ferienort „Fjellerup Strand“ vorbei nach Grenaa, und von dort mit einer Fähre nach Halmstad. Dann sind es nur noch knapp 50 km bis Grimshult. Keine Brücken, folglich keine Maut, und nur diese eine Fähre, das klingt verlockend. Ich werde das in Kassel nochmal durchrechnen und dann probieren wir es einfach mal aus. Allerdings ist unklar, was dann mit den Hunden wird.

Die Reste müssen also verwertet werden, daher gibt es noch einen heißen Kakao mit dem Rest Sahne und Rum. Dann geht es ab in die Heia, zur letzten – oder doch nicht – letzten Nacht in Grimshult.

Wir kommen wieder.

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