Vor dem Urlaub schaue ich mir seit einiger Zeit immer die OSM-Karte des Gebietes an. Da kam es schon vor, dass wir quasi ein Haus im Nirgendwo gebucht hatten – jedenfalls erweckte die Karte diesen Eindruck. Ein guter Grund, um mit GPS-Device, JOSM und ein wenig Zeitaufwand dieses Kartenmaterial zu erweitern.
Das ist nicht wirklich schwer, es erfordert nur ein wenig Übung und Disziplin. Schließlich sollte man während der Aufzeichnung nicht zickzack im Wald herumstreunern, sondern tatsächlich den Weg gehen, der später in OSM landen soll. Ansonsten ist es schwer, aus der Erinnerung heraus noch die richtigen Pfade mit korrekter Geoposition zu ermitteln. Und das ist natürlich immer der erste Schritt: Die Aufzeichnung der gelaufenen oder gefahrenen Route ist die Grundlage für die Eintragung in OSM. Ein gedanklicher Abgleich mit einer existierenden Karte ist zwar nicht verboten (und in Vorbereitung einer Wanderung sogar unbedingt sinnvoll), deren Daten jedoch einfach abzuschreiben kommt aufgrund der Lizenzen oft nicht in Frage.
Doch es kann uns niemand verbieten, ein Gebiet zu Fuß zu erforschen und öffentlich erkennbare Daten wie z.B. GPS, Schilder, Bodenbeschaffenheit etc. in die OSM-Datenbank einzutragen – vorausgesetzt dass es sich nicht um Privatgrund oder ein anderweitig geschütztes Areal handelt. Haben wir alles selbst aufgezeichnet und beobachtet, dann können diese Daten frei verfügbar gemacht werden. Würden sie aus einer geschützten Karte stammen, wäre das nicht so.
Spätestens beim Eintragen stellt sich dann auch die Frage nach dem Typ des Weges oder Pfades und dessen Oberfläche. Eine gute Übersicht liefern die folgenden Links in das OSM-Wiki:
Zunächst ist zu entscheiden, um was für eine Art Weg es sich überhaupt handelt. Dafür ist der Schlüssel highway zuständig, der jedoch keineswegs nur für Autobahnen gilt. Da ich wie oben beschrieben hauptsächlich auf Nebenstrecken unterwegs bin, widme ich mich hier mal direkt der JOSM-Vorlage „Wege“. Darin gibt es die allgemeine Auswahl „Feld- oder Waldweg“ sowie bereits vorbereitete spezifische Einträge wie z.B. „Treppe“ oder „ausgewiesener Reitweg“. Je nach Verwendung der Vorlage bietet JOSM ein individuelles Eingabeformular an, das im Gegensatz zu den natürlich englischen Keys deutsche Beschreibungen enthält.
Damit sollte es recht einfach sein, neu entdeckte Wege in OSM einzutragen. Und falls wir dabei feststellen, dass jemand einen Weg falsch attributiert hat, sollten wir diesen einfach korrigieren. Es muss sich dabei ja gar nicht um einen Fehler handeln, manchmal ändert sich auch etwas, und auf diese Weise halten wir die Karte aktuell.
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