Stille

In letzter Zeit wird sehr viel über religiöse Themen geredet, aber leider nur selten über den Glauben an sich. Vieles wird „aus religiösen Gründen“ gerechtfertigt, obwohl ich daran zweifle, dass es wirklich ebensolche sind. Ich denke eher, es geht um Macht und Einfluss, und die Religion wird nur vorgeschoben, weil das Pochen auf Religionsfreiheit gerade „in“ ist. Vielleicht auch nur, weil man dadurch in den Genuss von Rechten kommt, die einem gerade dienlich sind. Auch eine große internationale Organisation behauptet, eine Kirche zu sein, doch deren einziger Götze ist der Mammon.

SchwedenDa werden Terroranschläge mit dem Glauben gerechtfertigt, die doch nur eines im Sinn haben: Angst erzeugen, damit man die Menschen besser steuern kann, leichter manipulieren. Muss man wirklich immer nur andere Menschen befehligen? Kann man nicht einfach mal in Frieden miteinander leben, nebeneinander leben? Ist die Menschheit seit dem Mittelalter nicht doch irgendwie weitergekommen? Ich finde, wir sollten die alten Fehler nicht erneut machen. Die Kreuzzüge sind vorbei, und sie haben bestenfalls eines gebracht: Chaos. Das damalige Ziel, den Glauben mit Feuer und Schwert in die Welt hinaus zu tragen, wurde meines Erachtens nicht erreicht. Hat ein halbes Jahrhundert an Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina irgendeinen Fortschritt gebracht? Hat eine Seite inzwischen anerkannt, dass die andere Seite Recht hatte?

Wie viel schöner ist es dagegen in der Natur. Wenn die Stille das einzige Geräusch ist, das meine Ohren erreicht, der Wind meine Sinne streichelt und mein Blick über grüne Hügel und den blauen Himmel schweift, dann bin ich daheim.

I believe in God, only I spell it Nature. Deswegen gehe ich in den Wald, statt in die Kirche.


„I believe in God, only I spell it Nature.“ — Frank Lloyd Wright, zitiert nach „Best of Daily Zen“, Twitter

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