Ein Nachmittag im Bergpark

Blick über KasselEs ist eine besondere Art der Stimmung im Bergpark. Mich umfasst eine Ruhe, eine Stille, die sich nur schwer mit Worten beschreiben lässt, eine innere Stille. Vom Lac schleicht sich Gitarrenmusik und Gesang an mein Ohr, auch das gehört zu dieser Art Stille. Das Knirschen der Schuhe, die über den Kies laufen. Es klingt anders, wenn ein Radfahrer darüber fährt, gleichmäßiger. Ein Paar hält sich in den Armen, eine Gruppe Touristen lauscht dem Reiseführer, aber sie sind zu weit weg. Zu weit für ein Foto, und zu weit weg um die Worte zu verstehen. Kinder spielen im Gras.

Ich drehe eine kurze Runde um die Schlosswiese, vorbei an dem Teich, an dem in den Sommermonaten die Fontaine den krönenden Abschluss der Wasserspiele bildet. Die Sonne scheint, es ist mild, ein richtiger Altweibersommer. Zwar frischt der Wind gelegentlich auf, aber er flaut schnell wieder ab, zwischen den Wolken am Himmel drängt sich die Sonne zaghaft durch. Ein Mann kriecht förmlich in einen Rosenstock am Gewächshaus hinein, die Camera am Auge auf der Suche nach der ultimativen Makroaufnahme.

Fotomotive gäbe es zu Hauf, aber ich beschränke mich auf nur wenige. Ein oder zwei noch nicht versuchte Perspektiven vom Tempelchen mit zwei sich jagenden Enten, eine HDRI-Aufnahme von einer anheimelnden Stelle zwischen zwei Bäumen. Noch weiß ich nicht, was daraus geworden ist, auch wenn dies zu Zeiten der Digitalfotografie seltsam klingt. Aber die Erfahrung zeigt, dass sich das Bild auf dem kleinen Monitor der Camera nicht sehr gut beurteilen lässt. Dabei versuche ich seit längerem, so viel wie möglich „out-of-the-box“ zu fotografieren. Ich merke, dass ich mir mehr Zeit für meine Fotos nehme, und dass es mir gut tut.

In der Höhe rauscht ein Flugzeug.

Da sind immer noch die leisen Stimmen im Hintergrund im Cafe direkt am Schloss, präsent, doch keineswegs störend. Ich lasse meinen Blick über die Szenerie schweifen und denke … nichts. Einfach nichts.

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