Twitter kennt man ja. Mininachrichten, spontanes Gezwitscher, Kurzwahrheiten, kostenlose Selbstfindungserfahrung in 140 Zeichen. „Mikroblogging“ sagen die Fachleute dazu.
Sinn und Zweck scheint also zu sein, sich der Welt mitzuteilen. Von Unternehmensnachrichten über Websiteupdates bis zur Partnersuche ist alles dabei. Kostenlose Persönlichkeitsbaustelle seit 2006. Anders als bei Facebook allerdings oft mit einer erfrischenden Selbstironie. Eine Art MMORPG für Arme.
Also ist der Sinn von Twitter, mit der Welt in Interaktion zu treten? Zumindest die namensgebende Verhaltensweise der Vögel hat genau diesen Zweck: „Schaut her, ich bin hier, ich bin toll, ich hab was zu sagen! Ich such ne Frau!“
Aber warum schreibt dann jemand auf Twitter „Du sollst dich nicht über Replies aufregen, du sollst dich nicht über Replies aufregen, du sollst dich nicht über Replies aufregen, du solls…„?
Hab ich da jetzt was falsch gemacht, indem ich den „Antworten“-Button gedrückt habe und mich selbst der Welt und dem Autor mitgeteilt habe?
Das Internet kann echt irritierend sein.
Foto: benjamint444 (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons