Nord-Licht

Zum Thema „Licht im Norden“ sind nicht nur die Nordlichter („Aurora Borealis“) erwähnenswert. Auch die morgendliche Dämmerung zaubert ein faszinierendes Lichtspiel an den Himmel. Wie zu erwarten spielt sich dabei fast alles direkt über dem Horizont ab.

Wenn in Deutschland die Sonne auf- oder untergeht, hat man in der Regel nur wenige Minuten Zeit, um das dafür charakteristische Morgen- oder Abendrot fotografisch einzufangen. Danach ist der rötliche Schein einem hellen Gelb gewichen und das Auge tut gut daran, sich von jenem abzuwenden. Hier und jetzt in Kiruna liegen wir zeitlich nur 4 Wochen nach der Polarnacht (detaillierte Zahlen) und haben immerhin bereits 4,5 Stunden Sonne am Tag. Auf 67,9° nördlicher Breite kommt die Sonne heute etwa um 11:50 h gerade mal 3° über den Horizont (Details). Das bedeutet – mit deutschen Verhältnissen verglichen – während der gesamten Sonnenzeit im Grunde einen permanenten Auf- und Untergang. Dementsprechend erscheint das Sonnenlicht während des gesamten Tages rötlich. Da Mond und Sonne in Horizontnähe fotografisch viel interessanter wirken als hoch am Himmel, hat man deutlich mehr Zeit zum Fotografieren, wenn Bewölkung, Bebauung und Bewaldung es erlauben.

Viel faszinierender finde ich jedoch, dass der nördliche Horizont in weiten Bereichen in ein pastellenes Purpur getaucht ist:

Camp Ripan, Kiruna, in nördlicher Richtung kurz vor Sonnenaufgang (23.1.2019, 9:20 h)

Warum das so ist, weiß ich (noch) nicht, aber es ist jetzt schon mehrere Tage passiert, so dass ich es nicht als eine zufällige Konstellation von physikalischen Absonderlichkeiten abtun möchte.

Alles in allem ist es einfach faszinierend!