Tag 07 — Wieder Sonne

Mücken, Sonne, Wärme, das Wetter ist wieder da. Folglich liegen wir rund um den Pool verteilt und lesen — natürlich im Schatten. Wo kämen wir denn hin, wenn wir der Sonne auch noch zeigen würden, wie sehr wir sie vermisst haben? Am späten Nachmittag machen wir uns dann auf nach Chania, shoppen und den Sonnenuntergang fotografieren. Vorab sei gesagt, dass wir die Hafenpromenade leider nicht gefunden haben. Ob das an der Unfähigkeit von Yoda (der Stimme unseres Navis) lag oder der Fahrer sich mehr nach den Verkehrszeichen als den Anweisungen seines Yedi-Meisters gerichtet hat, steht noch im Raum. Jedenfalls ließ Yoda gelegentlich ein leicht beleidigtes „rebellisch du bist“ fallen, wenn es mal wieder nicht nach seiner Nase ging.

Chania zeigt sich, wie auch Stalos bzw. Agia Marina, die Stadt am Meer, von zwei verschiedenen Seiten. Da ist die eine Seite, die Häuser in schickem Weiß oder auch Naturstein und penibel restauriert präsentiert, und die andere Seite, die manchmal direkt die Nachbarhäuser dem Verfall preiszugeben scheint. Fast hätte man sich auch hier die Stimme Yodas gewünscht, die gelegentlich ein „aber nicht auf die dunkle Seite“ fallen lässt. Interessanterweise trifft dieser Unterschied auf die Bewohner ebenfalls zu. Manche — insbesondere die Frauen, denen naturgemäß meine verstärkte Aufmerksamkeit gilt — sehen entweder übermäßig aufgebrezelt oder wenigstens hübsch zurechtgemacht aus, während andere in schlabberigen Jogginghosen umherlaufen. Zur Ehrenrettung der weiblichen Bewohner muss man allerdings hinzufügen, dass gerade diese Unterschiede auch bei den Männern zu beobachten sind.

Blaue Stunde in ChaniaDa wir diesmal erst am späten Nachmittag in Chania waren, kam zu dem bereits erwähnten Straßenverkehr noch ein ordentlicher Schuss Hektik hinzu. Spureinteilungen sind purer Luxus. Folglich macht man sich auch gar nicht erst die Mühe, weiße Striche auf die Fahrbahn zu malen. Doch selbst wenn diese vorhanden gewesen wären, hätte ich keine davon erkennen können. Es waren einfach zu viele Fahrzeuge unterwegs.

Nach einigen Irrfahrten durch die Stadt gelangten wir dann am Ufer vor der Festung an, wo wir zeitig zum Sonnenuntergang eintrafen. Hier wurde gerade ein Hochzeitspaar fotografiert. Auch weitere Hobbyfotografen nutzten die Gunst der Stunde, um ihre Liebste im schmeichelnden Licht zu fotografieren.

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