Kontrastprogramm

Am Denkmal für den Ingenieur Antonio Parietti

Am Denkmal für den Ingenieur Antonio Parietti

Außer dem wenig erwähnenswerten weil trivialen Vorgang des Aufstehens und Frühstückens beginnt der Tag heute im Grunde mit dem Abholen unseres Mietwagens. Der in der Erinnerung kurze Fußweg zu Europcar ist in Wahrheit dann doch etwas länger, doch die noch ein wenig frische Morgenluft macht uns wach. Danach geht es mit Googes Hilfe (Maps/Routenfinder) auf nach Cap de Formentor.

Das Wetter spielt mit, heute war (und ist) es den ganzen Tag sonnig und angemessen warm, also nicht zu heiß. Auf Cap Formentor steht ein Leuchtturm, der als lokale Sehenswürdigkeit eingestuft wird. Leider ist er recht unspektakulär, aber die Landschaft dorthin ist die Reise wert. „Der Weg ist das Ziel“ :-)

Leuchtturm auf Cap de Formentor

Leuchtturm auf Cap de Formentor

Die flache Landschaft um Can Picafort steigt ab Alcudia und Pollenca (sprich: „Pojenza“, beide mit Betonung auf der 2. Silbe) schnell an. Der Opel Corsa quält sich nicht gerade damit, aber häufigeres Schalten ist nun angeraten. Auf der Strecke sind vereinzelt Haltebuchten mit Camera-Schild, die zum Verweilen und wahllosem Knipsen einladen. Hier ist vom Hobbyknipser mit dicker Camera bis zum mit Bedacht an jedes Foto gehenden Amateur alles vertreten. Die Knipser erkennt man leicht an dem permanent und fast angeberisch wirkenden aufgeklappten Miniblitz, der in vielen Cameras verbaut ist. Gegen dieses Utensil ist zwar nichts einzuwenden, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, wann es hilfreich ist und wann nicht. Dieser Blitz mit einer Leitzahl von etwa 10 entfaltet bei Landschaftsaufnahmen, wo das Hauptmotiv unter Umständen 100 m oder mehr entfernt ist, wirklich keine messbare Wirkung mehr. Gerade hier trennt sich aber die Spreu vom Weizen, wenn die von mir als „unwissend“ eingeschätzten Hobbyknipser diesen Blitz bei Landschaftsaufnahmen aktivieren, bei Portraitaufnahmen im Gegenlicht, wo der Blitz durch Aufhellung des im Schatten liegenden Gesichts sehr wohl helfen könnte, aber einklappen. Na gut, nennen wir es „Kunst“.

Die Strecke erinnert an eine andere, die wir vor einigen Jahren auf dem Weg nach Südfrankreich gefahren sind. Eng an den Felsen gepresst und teilweise gerade mal zwei Fahrzeuge breit, schlängelt sie sich bergauf und bergab, und gibt zwischendurch den Blick auf traumhafte Buchten mit tiefblauem Wasser frei. Leider ist gerade dann, wenn man sie am dringendsten brauchen würde, weit und breit keine Haltebucht in Sicht.

Heute nun also den krassen Gegensatz zum gestrigen Strandtag: Schweizerisch anmutende Berge, blaue Lagunen und Palmen. Man könnte meinen, wir seien im Paradies. Mallorca hat zu Unrecht unter dem Stigma von „Ballermann“ zu leiden, denn es hat mehr zu bieten als nur lärmende Chaoten.

Das Kontrastprogramm lassen wir dann frühzeitig kurz vor dem Ende der Mittagessenzeit ausklingen. Der Rest ist (diese) Geschichte.

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