Eigentlich dürfte ich überhaupt niemandem meine Fotos zeigen, denn im Grunde sind sie allesamt furchtbar!
Warum?
Weil immer dann, wenn ich mal meine eigenen Fotos anschaue, die ich vor ein paar Jahren gemacht habe, mir das kalte Grausen kommt. Und trotzdem höre ich nicht auf. Und trotzdem zeige ich meine Fotos immer wieder anderen, ob die nun wollen oder nicht.
Warum?
Damit es besser wird.
Worum geht es hier?
Ich fotografiere, was mir gefällt
Das bedeutet, dass es nur selten eine Bildidee vor dem Bild gibt. Aber wenn ich eine Szene sehe, habe ich manchmal spontan auch eine Geschichte dazu im Kopf. Daher auch der Name „Sehfahrer“ und der Untertitel meines Blogs, wo solche Geschichten dann erscheinen.
Foto-Communities
… sind für mich in erster Linie Plattformen, um Anregungen zu erhalten. Das können die Bilder anderer Fotografen ebenso sein wie Kommentare zu meinen Bildern. Lobhudeleien suche ich nicht, konstruktive Kritik jedoch schon.
Dennoch schadet auch hin und wieder ein Lob nichts, solange es ehrlich gemeint ist. Wer damit jedoch die Erwartung verbindet, dass ich fortan nun auch seine/ihre Bilder zu loben hätte, der sollte darauf lieber gleich verzichten.
Foto-Clubs
… gibt es momentan nicht mehr in meinem Leben. Nach einigen Enttäuschungen in einer großen Foto-Community hatte ich die Hoffnung, in den RL-Clubs mehr Menschlichkeit, mehr Nähe und vor allem direktere Kommunikation zu erleben. Losgelöst von der Anonymität des Netzes, dachte ich, würden die Gleichgesinnten offener und ehrlicher miteinander umgehen.
Die Erfahrung zeigte aber, dass die Jagd nach Anerkennung hüben wie drüben existiert, nur deren Ausprägung ein wenig anders ist. Was sich im Netz im Sammeln von Sternen oder Galerievorschlägen und -punkten erschöpft, präsentiert sich im RL-Club in der Form inhaltsleeren Handgeklapperns nach der clubinternen Präsentation neuer Fotos.
Im Effekt fühlt sich jeder wie ein toller Fotograf, was aber mit der Realität unter Umständen nicht das geringste zu tun hat. So komme ich nicht weiter.
Regelmäßigkeit
… gibt es nicht, weder zeitlich noch bezüglich anerkannter Bildgestaltungsregeln.
Das erste bedeutet, dass es ab und zu mal einen Schwung Bilder von mir geben kann und darauf dann wieder einige Zeit gar nichts.
Das zweite bedeutet nicht, dass ich Regeln grundsätzlich ignoriere oder gar nicht kenne. Regeln sind gut und wichtig, um sich daran zu orientieren. Aber ich bin auch der Ansicht, dass man es damit halten sollte wie mit dem Kodex der Piraten:
„Das sind doch eher Richtlinien!“ :-)