Eiskristalle in den Wimpern!

In Kiruna hatte ich noch den Gedanken, es ist ja gar nicht so kalt. Dann kamen wir in Jukkasjärvi an und OMG 😳 es ist saukalt. Durch die Nähe zum Torne Älv, der freien Fläche und das mitten in der Pampa zeigte das Außenthermometer des Autos -31,5 °C an. Na gut, nach dem Check-in ca. 5 Minuten später waren es nur noch -29,5 °C, die es anzeigte. Die Brille konnte ich vergessen, denn entweder ist sie neblig beschlagen, vereist oder aus der Mütze rausgezogen und man muss sie wieder aufziehen, entweder mit steifgefrorenen Händen oder dicken Handschuhen. Ohne Brille ging es auch, ich sehe ja trotzdem mehr als genug, wobei ich nun das Problem hatte das der Wind meine Augen tränen ließ und die Kälte die Tränen einfror. So hatte ich draußen zwar keine Probleme mehr mit einer Brille, jedoch dicke Eiskristalle in den Wimpern. Selbst mein Papa hat die kleine Mütze gegen meine zweite Bommelmütze eingetauscht, da diese besser über die Ohren geht.

Eishotel Jukkasjärvi

Jedes Jahr entsteht ein neues Wunderwerk aus Eis und Schnee: Das Eishotel in Jukkasjärvi, Schweden! Die Übernachtung im Eishotel ist durch die vielen individuellen Eiskunstwerke ein echtes Erlebnis. Die Temperaturen im Eishotel liegen konstant bei -5 bis -8 Grad Celsius. Wir hatten für unser Gepäck einen Schrank im geheizten Bereich. Auch Dusche, Sauna und die warme Lobby standen zum Aufwärmen jederzeit zur Verfügung.

Nach 18 Uhr haben Tagesbesucher keinen Zutritt mehr zu dem Hotel. Die Eiskunst steht dann alleine den Übernachtungsgästen zur Verfügung. Die Kunstobjekte wirken nun besonders schön, weil die Beleuchtung die einzelnen Elemente besser zur Geltung bringt.

Gegen Abend waren wir noch essen im IceRestaurant, gewählt haben wir das Bier Skitabäcken und als Mahlzeit ein Lamb Tandoori. Obwohl das Lamm nicht komplett durch war, war es doch alles in allem sehr interessant und lecker. Bis es Zeit wurde sich ins Eisbett zu begeben, haben wir in der gemütlichen Lobby auf einem Sofa gesessen und die Wärme genossen.

Dann war es Zeit fürs Bett, also alle Schichten bis auf die unterste ausgezogen, nur Thermooberteil und lange warme Hose angelassen, dicke Socken und vom Hotel gestellte sehr warme Stiefel, damit zur Rezeption und dort einen hellblauen Leinensack abgeholt und den schönen Schlafsack, los ging’s. Im Zimmer dann Schlafsack zurecht gezupft bibber🥶🥶🥶 den Leinensack zurecht gelegt, Schuhe ausgezogen, ohne die Socken nass zu machen bitte, der Boden besteht aus Schnee und rein in den blauen Leinensack im Schlafsack, Reißverschluss hoch und jetzt geht’s los, wie lege ich mich hin das es bequem ist und wie dreht man sich um ohne alles unbequem zu machen?

Husky im Arm, eingekuschelt und müüüüde. Im Schlafsack war es kuschelig warm, habe aber auch komplett im Schlafsack geschlafen und das Gesicht nicht in die Kälte gestopft, mir war es schon fast zu warm, daher hatte ich irgendwann keine Socken mehr an und die Norwegerhose hochgekrempelt. Das Bett war hart, ist ja auch klar weil es ein Eisblock mit Holzlattenrost und einer dünnen Matratze drüber ist. Auf den Matratzen lagen rentierfelle, die wiederum total rutschig und glatt durch den Schlafsack wirkten. Alles im allem aber eine erstaunlich angenehmene Nacht im sehr warmen Schlafsack. Morgens gegen 8 Uhr kam der Weckdienst, ein netter Schwede, mit heißem Preiselbeersaft. Da fiel das Aufstehen trotz der Minusgrade nur halb so schwer.

Freitag morgen, fühle mich gerädert, Husky ist wieder mit dabei, auf geht’s zum Frühstück, es gibt Pfannekuchen mit Nutella, zum Frühstück, juhuuu. Ausgecheckt, Diplom erhalten, Bändchen behalten dürfen, alles ins Auto und zurück ins Camp Ripan. Vorher in Nummer 90 jetzt in der 81. Eigentlich hatte ich mich auf eine heiße Dusche gefreut. Es ist kalt, die Heizung funktioniert nicht, Thermostat zeigt 12 °C an. An der Rezeption der Satz „da ist wohl was kaputt“, kleiner Ofen jetzt und ganz langsam steigt die Temperatur an. Heiße Dusche ist schön, aber von der heißen Dusche in einen Raum mit 16 °C zu gehen ist blöd, also warte ich noch. bibber 🥶🥶🥶