Forest — for a thousand years

Stille … nur das Rauschen des Windes in den Wipfeln der Bäume ist zu hören. Gelegentlich ein Flugzeug oder das Rascheln der Füße. Mitten im Wald sitzen Menschen auf Hockern, andere stehen lautlos, bewegungslos. Sie lauschen den Geräuschen des Waldes.

„Forest“ – „Wald“ heißt das Kunstwerk, das sich im ersten Moment nur als ein paar Sitzgelegenheiten mitten in eben diesem Wald präsentiert. Wie einfach, wie billig, denke ich. Das ist ja mal wieder ein Kunstwerk, das gar nicht der Mensch, sondern die Natur geschaffen hat.

Doch langsam erklingen auch andere Töne, ungewohnt, unerwartet, am Rande der Wahrnehmung schleichen sie sich in unser Bewusstsein. Die Menschen schauen sich verwundert um, suchen den Singvogel, der so nah zu sein scheint, und doch so fern. Dann erklingen Gesänge, leise, lauter werdend. Melodisch, sporadisch, sphärisch, choral. Ein Crescendo, das Echo wie in einem Kirchenschiff nachahmend.

Die Menschen bewegen sich noch immer nicht, wirken fast hypnotisiert von den Sirenengesängen. Es mag Minuten dauern oder Stunden, die Zeit steht still, dann bricht der Gesang unvermittelt ab. Man wacht auf aus einem Traum, erhebt sich, taumelt langsam in’s helle Sonnenlicht. War es ein Traum? (Sf)

#37 Janet Cardiff und George Bures Miller: Forest (for a thousand years)

Geo: N51.30125 E9.49030

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