Mut und Entschlossenheit

qr-rotbartWie vor einiger Zeit berichtet arbeitet Wolfgang Schwerdt, ein bekannter Autor aus dem Werraland, an einer Biographie über einen ungewöhnlichen Zeitgenossen. Er musste dazu in alten Unterlagen kramen, gelangte auf abenteuerliche Weise ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts und sogar bis nach Amerika in das geheimnisvolle Mystic County. Ihr könnt euch vorstellen, dass das alles recht mühsam war, denn natürlich musste er das Material nicht nur finden, sondern auch ordnen und manchmal auch überhaupt erst einmal verstehen.

… irgendwo an der Küste, nahe der Mündung des Mystic River am Zugang zum Long Island Sund musste der Ort zu finden sein, an dem sich Carl Carlszoon wohl zur Ruhe gesetzt hatte. Die Region, in der sich Carls Hütte — falls es die überhaupt noch gab — demnach befinden sollte, umfasst immerhin rund 900 Quadratkilometer. Ohne einen etwas konkreteren Hinweis ergab es einfach keinen Sinn, vor Ort danach zu forschen.

Aber bleiben wir im Hier und Jetzt. Die „Rotbartsaga“ ist eine Romanserie, deren erster Band „Das Vermächtnis des Carl Carlszoon“ in Kürze vorliegen wird. Seien wir offen: Im Kern geht es um einen Behinderten und Verkrüppelten. Trotz aller Defizite nimmt er seinen Dienst sehr ernst und vollbringt beeindruckende Leistungen. Natürlich hat er seine Höhen und Tiefen, aber die Tatsache, dass er von Freunden umgeben ist, hilft ihm über depressive Phasen hinweg. Er lebt, hat Spaß, zeugt Kinder, verliert Freunde und gewinnt neue hinzu. Und auch umgekehrt ist er seinen Kumpanen stets ein zuverlässiger Freund und manchmal sogar Lebensretter. Ein ganz normales Leben also. Das ungewöhnliche daran ist vielleicht nicht einmal, dass ihm das alles gelingt. Nein, bemerkenswert ist eigentlich nur eines: Rotbart ist ein Kater.

Schiffskatzen hatten auch im 17. Jahrhundert eine verantwortungsvolle Aufgabe für Schiff und Besatzung zu erfüllen. Wenn sie das mit Mut und Engagement taten, wurden sie wie Rotbart zu Legenden, deren Geschichten man sich unter Menschen und Katzen in den Hafenspelunken und auf Schiffskatzentreffs in der ganzen Welt erzählte. Einige dieser Geschichten werden in diesem Buch vorgestellt. Aber eigentlich geht es darum, wie alles begann.

Dass den Tieren der Rotbartsaga Worte in die Mäuler gelegt werden, bedarf fast keiner Erwähnung. Tierfreunde wissen um die Kommunikation untereinander, was auch die Menschen mit einschließt. Für mich war die Beschäftigung mit dem Buch sehr reizvoll. Es gab Stellen, an denen ich ein „typisch Katze“ vor mich hinmurmelte, andere, bei denen mir die Tränen kamen.

Aber auch die geschichtliche Seite kommt nicht zu kurz. Auch wenn es sich größtenteils um erfundene Figuren handelt, waren einige davon doch real zur damaligen Zeit. Auch die Hintergrundgeschichte ist absolut real, so dass der Leser nebenbei auch etwas über die Vergangenheit erfährt.

Wer sollte die Rotbartsaga lesen?

Groß und klein, dick und dünn, alt und jung, es gibt meiner Ansicht nach keine Gründe, es nicht zu tun. Tierliebe Menschen ebenso wie solche, die Tiere als Sache betrachten. Gerade letztere mögen vielleicht ins Nachdenken kommen. Menschen mit und ohne Behinderung und auch Menschen, die Behinderte als minderwertig betrachten. Auch hier stünde das Nachdenken an erster Stelle. Kurz gesagt: Alle sollten die Rotbartsaga lesen. Es wird sie als echtes Buch und als eBook geben. Sobald es veröffentlicht ist, erfährst du es natürlich hier.

Inzwischen ist der erste Band der Rotbartsaga fast fertig. Wolfgang Schwerdt gibt ihm den letzten Schliff, und wenn alles glatt läuft, wird Rotbart in kurzer Zeit vom Stapel gelassen. Währenddessen wird der Autor nicht müde, weiteres Material zusammenzutragen. Das Stöbern (engl. „browse“) im Netz bringt sicher so manche Überraschung zu Tage, ebenso wie es Wolfgang ging, als er Carls Speicher durchwühlte.

Carlszoons Speicher

Alle Zitate und Bilder sind (C) Wolfgang Schwerdt und sind mit freundlicher Genehmigung aus seinem neuen Roman „Rotbartsaga, die Abenteuer eines legendären Schiffskaters — Teil 1: Das Vermächtnis des Carl Carlszoon“ entnommen.

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